WIRTSCHAFT.NRW
INDUSTRIE.KLIMASCHUTZ.ENERGIE

Logistik

Nordrhein-Westfalen ist seit Jahren Deutschlands führender Logistikstandort und schon allein durch seine Lage auch international anerkannter Logistikstandort.

Mit fast 150 Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern im Radius von rund 500 Kilometern erreicht die Logistik rund ein Drittel der EU-Bevölkerung in einer LKW-Tagesentfernung. Mehr als 18 Millionen Menschen leben zwischen Rhein und Weser. Die Infrastruktur Nordrhein-Westfalens, das dichte Netz an Autobahnen, Eisenbahnlinien und Wasserstraßen sind ein großer Standortvorteil für die Region.

Zwei internationale Großflughäfen – Düsseldorf International und Köln Bonn Air­port – sowie weitere Flughäfen mit europäischer Anbindung in Dortmund, Müns­ter/Osnabrück, Paderborn/Lippstadt und Weeze/Niederrhein verbinden das Land mit allen wichtigen innerdeutschen Zielen ebenso wie mit den Metropolen und Wirtschaftszentren in aller Welt. Der Köln Bonn Airport ist mit einem Umschlag von rund 860.000 Tonnen Deutschlands Luftfrachtzentrum Nummer 3 und wird u. a. von globalen Unternehmen wie UPS und FedEx als Drehkreuz genutzt. Mit seinen Kanälen und schiffbaren Flüssen verfügt das Land über insgesamt 720 Kilometer Wasserstraßeninfrastruktur. In rund 120 Häfen werden jährlich rund 115 Millionen Tonnen Güter per Schiff umgeschlagen. Auch der weltgrößte Binnenhafen, der Duisburger Hafen und der größte Kanalhafen Europas in Dortmund sind in Nordrhein-Westfalen beheimatet. Mit einer Länge von 6.500 Kilometern hat Nordrhein-Westfalen auch das längste Schienennetz Deutschlands.

Bedeutende Branche im Land

Die Logistikbranche ist eine der führenden Wachstumsbranchen in Nordrhein-Westfalen. Sie umfasst 24.000 Unternehmen. Rund ein Drittel des Umsatzes der gesamtdeutschen Logistikbranche wird in Nordrhein-Westfalen generiert. Die Kernbranche Logistik bietet Arbeitsplätze für 348.500 Beschäftigte, zählt man Beschäftigte mit logistischen Tätigkeiten in Industrie- und Handelsunternehmen hinzu, kommt man auf rund 712.000 Arbeitsplätze in der erweiterten Logistikbranche. Sie gehört damit zu den größten Branchen im Land.

Von den TOP25-Unternehmen der Logistik haben neun ihren Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen (u.a. Deutsche Post DHL, Rhenus, UPS, FedEx, Arvato).

Kompetenznetz Logistik.NRW

Zur Unterstützung der Branche fördert die Landesregierung das Kompetenznetz Logistik.NRW. Im Kompetenznetz Logistik.NRW arbeiten rund 180 Unternehmen und 20 wissenschaftliche Einrichtungen sowie zahlreiche intermediäre Akteure an logistischen Lösungen für zukünftige Herausforderungen. Dabei spielen vor allem Logistik 4.0, digitale Vernetzung in der Supply Chain, KI und autonome Logistik, Multichannel Logistik, Klimaschutz und aktuell auch Resilienz bei Pandemien eine Rolle. Es wird von den Vereinen LOG-IT Club e.V. und dem Verband Verkehrswirtschaft und Logistik e.V. (VVWL) getragen.

Innovationen und Leitmärkte

Für die Zukunft gilt es, den wachsenden Herausforderungen zu begegnen: Klimawandel, Ressourcenknappheit, demografischer Wandel und Fachkräftemangel, veränderte Konsummuster, Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und wachsender Internethandel oder die zunehmende Globalisierung und Internationalisierung von Wertschöpfungsketten erfordern innovative Logistiksysteme.

Nordrhein-Westfalen ist Standort zahlreicher bedeutender Forschungseinrichtungen und Lehrstühle, die sich mit dem Thema Logistik beschäftigen. Rund 4.800 Studierende sind in den 45 Logistik-Studiengängen in Nordrhein-Westfalen eingeschrieben, u.a. für Technische Logistik, Digitale Logistik, Handels- oder Produktionslogistik. Bei Hochschulranking haben es 2020 zwei nordrhein-westfälische Universitäten auf das Siegertreppchen geschafft: Die Universität Duisburg-Essen belegte bei dem bundesweiten Studierendenwettbewerb Logistik Masters 2020 zum wiederholten Mal die Spitzenposition im Hochschul-Ranking. Sie erreichte nach Gesamtpunkten den ersten Platz unter den deutschen Logistik-Hochschulen und siegt damit auch in der Kategorie „beste Universität“. Die Fachhochschule Münster erreichte den dritten Platz.

Das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund ist das weltweit größte und angesehenste Forschungsinstitut für logistische Fragen. Es berät Unternehmen aller Branchen und Größen in Fragen rund um Materialfluss und Logistik und managt das „Internet der Dinge“. Auch der Digital Hub Logistics als Teil der Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ist beim Fraunhofer IML angesiedelt.

Auch die Potenziale der Blockchain-Technologie für eine bessere Transparenz und Automatisierung digitaler Lieferketten werden hier erforscht. Das Land fördert u.a. den Aufbau eines Reallabors für Blockchain-Anwendungen, in dem Wissenschaft, Unternehmen und Startups zusammenarbeiten werden. In Dortmund gibt es außerdem das vom Land geförderte Europäische Blockchain-Institut, das praxisnah die Anwendung der Technik in der Logistik erforscht.

Die Landesregierung konzentriert sich in ihrer Wirtschaftspolitik auf die Leitmärkte, in denen Nordrhein-Westfalen besondere Stärken und Spezialisierungsvorteile hat und die dem Ziel des ökologischen Umbaus zuzurechnen sind. Einer davon ist der Leitmarkt Mobilität und Logistik. Seit April 2015 hat es mehre Aufrufe des Leitmarkt-Wettbewerbs Mobilität und Logistik gegeben. Insgesamt sind 166 innovative Projekte gefördert worden.