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Rohstoffpolitik

Rohstoffpolitik

Die Rohstoffsicherung ist grundlegend für die Resilienz unserer Wirtschaft und Industrie. Die doppelte (klimaneutrale und digitale) Transformation der Wirtschaft und die weltweiten Krisen haben zu einer Verschiebung der Rohstoffbedarfe geführt, die sich in den nächsten Jahren weiter verstärken werden. Die für die Transformation erforderlichen Rohstoffe, wie Kupfer, Aluminium, Lithium, Kobalt, Nickel, Seltene Erden usw., sind knapp und deren Vorkommnisse beschränken sich überwiegend auf bestimmte Gebiete/Länder.

Um die Resilienz und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Nordrhein-Westfalen zu stärken und sie zukunftsfähig aufzustellen, ist es daher zwingend erforderlich, eine sichere Rohstoffversorgung der heimischen Wirtschaft in den Fokus zu rücken. Die Rohstoffpolitik stützt sich dabei auf drei wichtige Säulen:

  1. Heimische Verfügbarkeit von Rohstoffen: NRW verfügt über reiche Vorkommen an mineralischen Baustoffen wie Quarz, Kalkstein, Sand und Kies, die für Energiewende von Bedeutung sind (z.B. für Windkraftanlagenfundamenten und Photovoltaikzellen). Der Abbau kritischer Rohstoffe im Sinne des Critical Raw Materials Act der EU (CRMA) ist allerdings nur sehr begrenzt bis gar nicht möglich, deshalb ist eine Betrachtung auf Ebene des europäischen Binnenmarktes erforderlich. Eine wichtige Bedeutung kommt auch der Verarbeitung von Rohstoffen zu.
  2. Diversifizierung der Rohstoffeinfuhren: Um aktuelle Abhängigkeiten von exportierenden Ländern zu reduzieren bzw. zu vermeiden ist es erforderlich, die Herkunft der Rohstoffeinfuhren -soweit möglich- zu diversifizieren.
  3. Zirkuläre Wertschöpfung: Ein zentraler Schlüssel zur Rohstoffsicherung ist die zirkuläre Ausrichtung unserer Wirtschaft, um die Rohstoffeffizienz zu erhöhen und den Einsatz von Primärrohstoffen zu senken. Hier besteht für das Land der größte Handlungs- und Gestaltungsspielraum. Weitere Infos zur zirkulären Wertschöpfung in NRW finden Sie hier.

Gutachten untersucht kurzfristigen Perspektiven der Rohstoffpreisentwicklung

Die kräftigen Anstiege der Rohstoffpreise in den Jahren 2022/2023 haben sich in jüngster Zeit abgeschwächt und in den meisten Fällen sind die Preise sogar wieder gefallen. Allerdings sind die Preise vieler Rohstoffe nicht auf ihre Niveaus vor den jüngsten krisenhaften Entwicklungen zurückgekehrt. Dies gilt auch für viele Rohstoffe, die für die zur Einhaltung der Klimaziele notwendigen Transformation der Wirtschaft notwendig sind. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach diesen Rohstoffen, wird erwartet, dass sich der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fortsetzt. Durch Recycling und die Stärkung der Kreislaufwirtschaft bei diesen Rohstoffen, lässt sich die Verfügbarkeit erhöhen und damit der Preisanstieg für sich genommen dämpfen. Das Ausmaß dieses Effektes ist jedoch schwer abzuschätzen. Wirtschaftspolitische Handlungsmöglichkeiten werden in einer Diversifizierung der Lieferantenbeziehungen und der Förderung von Forschung und Entwicklung in Hinblick auf die Substitution und das Recycling gesehen.