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Alles im Griff: Prozesswärme und -kälte

Symbolbild Energiesparen Prozesswärme und -kälte

Prozesswärme und -kälte

Durch intelligentes Management des Wärme- und Kältebedarfs in Prozessen lassen sich mit teilweise einfachen Maßnahmen große Mengen Energie einsparen.

IST- UND SOLL-TEMPERATUREN ANPASSEN

Liegt die Temperatur bei Wärme über oder bei Kälte unter dem prozessual und anlagentechnisch erforderlichen Soll, hat dies zum Teil erhebliche Mehraufwände zur Folge. Daher sollten die Ist-Temperatur regelmäßig überprüft und Sicherheitsbereiche nicht unnötig zu überdimensioniert werden. Außerdem lohnt es sich zu prüfen, ob die Soll-Temperatur abgesenkt werden kann. Rücksprachen mit verfahrenstechnischen Expertinnen und Experten und dem Anlagenhersteller können helfen, ungenutzte Potenziale zu finden.

VERLUSTE SENKEN

Je besser der Wartungszustand, desto effizienter und sparsamer arbeiten die Komponenten der prozessualen Wärme- und Kälteversorgung. Wärmetauscher sollten regelmäßig gereinigt werden, um die Wärmeübertragung zu optimieren und Verluste zu minimieren. Auch das Dämmen von wärme- oder kälteführenden Rohren trägt erheblich dazu bei, die Energieeffizienz zu steigern.

INNERBETRIEBLICHE ABWÄRME NUTZEN

Die Entstehung von Abwärme lässt sich durch verlustsenkende Maßnahmen zwar reduzieren, jedoch in aller Regel nicht vermeiden. Wird sie geschickt genutzt, kann dadurch an anderer Stelle im Betrieb auf zusätzliche Energieaufwände verzichtet werden. So kann prozessuale Abwärme im Winter zur Heizung von Hallen oder angrenzenden Bürogebäuden genutzt werden. Abwärme auf höherem Temperaturniveau kann gegebenenfalls sogar in den Prozess rückeingekoppelt werden. Durch mehrfaches Rückeinkoppeln in Prozesse mit jeweils geringerem Temperaturniveau und der letztendlichen Nutzung zum Heizen von Räumen kann die Wärme im Sinne einer Abwärmekaskade optimal ausgenutzt werden. Eine thermodynamische Prozessanalyse, in der die unterschiedlichen Temperaturniveaus identifiziert werden, zeigt jeweils mögliche Abwärmesenken bzw. Einkopplungsmöglichkeiten auf. Auf Thermodynamik spezialisierte Ingenieurbüros können hier kompetent beraten und unterstützen.

WÄRMEPUMPE INSTALLIEREN

Nicht nur im Gebäudebereich, sondern auch für die Bereitstellung von Prozesswärme bis zu Temperaturen von etwa 200 Grad können Wärmepumpen als sehr effiziente Energielieferanten genutzt werden. Insbesondere wenn nicht nutzbare Abwärmequellen vorhanden sind, können idealerweise Wärmepumpen eingesetzt werden, um diese energiesparend wieder auf ein nutzbares Temperaturniveau anzuheben. Fortschrittliche Wärmepumpen ermöglichen sogar die Einbindung mehrerer Wärmequellen. Neben Abwärme lassen sich hierbei zusätzlich vorhandene Quellen, zum Beispiel Solaranlagen, direkt mit einbinden.

Weitere Informationen

Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Erstellung von technisch-betriebswirtschaftlichen Konzepten zur Umsetzung effizienter, CO2-armer und CO2-neutraler Prozesswärme in Unternehmen und Handwerksbetrieben des produzierenden Gewerbes. Hier erfahren Sie mehr:  

Förderung von Wärmekonzepten | Bezirksregierung Arnsberg (nrw.de)

Weitere Informationen zur Prozesswärme bei der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate:

Prozesswärme-Bedarf in der Industrie - NRW.Energy4Climate

Förderprogramme:

Förder-Navi (energy4climate.nrw)

Kältetechnik regelmäßig warten

Kältetechnische Anlagen können die Verbräuche in Betrieben erheblich erhöhen, daher lohnt ein Blick auf typische energetische Schwachstellen einer Kühlanlage und des Kühlaggregats. Dazu gehören eine zu hohe Temperaturdifferenz zwischen Verdampfer und Verflüssiger, mangelnde Dämmung der Kälteleitungen, fehlende Abwärmenutzung oder ein ungünstiger Standort des Verflüssigers.