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Urananreicherungs-Technologie

Urananreicherung

Urananreicherungsanlage Gronau

Am Standort Gronau betreibt die Urenco Deutschland GmbH die Urananreicherungsanlage Gronau. Die Urenco Deutschland GmbH ist ein Tochterunternehmen der Urenco Enrichment Company Limited mit Sitz in Großbritannien. Weitere Anreicherungsanlagen der Urenco Gruppe befinden sich in Großbritannien, in den Niederlanden und in den USA. Anteilseigner der Urenco-Gruppe sind je zu einem Drittel die Niederlande und Großbritannien im Rahmen staatlicher Beteiligungen und die deutschen Firmen RWE und E.ON.

Mit der in der Urenco-Gruppe eingesetzten Zentrifugentechnologie wird in Kaskaden Uran zum Einsatz in Kernkraftwerken angereichert. Dies ist eine Vorstufe zur Herstellung von reaktortauglichen Brennelementen. Mit derartigen weiteren Prozessen ist die UAG in Gronau nicht befasst. Die Anlage besitzt eine genehmigte Kapazität von nominal 4500 t Urantrennarbeit pro Jahr.
 
In der UAG wird Natururan mit einem Anteil von spaltbarem Uran-235 von 0,7 % mit Hilfe von Gasultrazentrifugen auf den für den Einsatz in Kernkraftwerken benötigten Uran-Gehalt bis max. 5 % U-235 in Form von Uranhexafluorid (UF6) angereichert. Aus dem durch die Anreicherung erzeugten „Product“ werden im Ausland wie auch in der einzigen in Deutschland ansässigen Brennelementfabrik in Niedersachsen Brennelemente für den Einsatz in Kernkraftwerken hergestellt. Es gibt somit keine direkte Belieferung von Kernkraftwerken durch die Urenco D.
 
Das Wirtschaftsministerium ist atomrechtliche Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde für die Anlage zur Erzeugung von Kernbrennstoff und hat im Jahr 1981 die nach § 7 Atomgesetz (AtG) notwendige Genehmigung (7/1 UAG, 1. Teilgenehmigung vom 31.12.1981) erteilt. Neben dem Wirtschaftsministerium als der staatlichen Atomaufsicht unterliegt die UAG der Überwachung durch weitere Behörden; dazu zählen

  • IAEA/Euratom für die Kernmaterialüberwachung,
  • die Bezirksregierung Münster (Immissionsschutz, Arbeitsschutz, Feuerschutz, Wasserrecht),
  • der Kreis Borken (Kreispolizei, Katastrophenschutz, Brandschutz, Landschaftsschutz) und
  • die Stadt Gronau (Bauplanung, Öffentliche Ordnung).  

Darüber hinaus ist die Zuständigkeit des Bundeswirtschaftsministeriums für die Überwachung der Einhaltung der Verträge von Almelo, Cardiff, Washington und Paris betreffend die Zentrifugentechnologie als auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle für Exportgenehmigungen von Kernbrennstoffmaterial zu nennen. Die zum 30.06.2021 nach Ablauf von zehn Jahren durch die Urenco D eingereichten Unterlagen zur periodischen Sicherheitsüberprüfung wird derzeit noch durch die hinzugezogenen Sachverständigen begutachtet. Die Finalisierung der Begutachtung ist für das IV. Quartal 2023 vorgesehen.

Enrichment Technologie Company (ETC)

Die Enrichment Technologie Company (ETC) beschäftigt sich am Standort in Jülich mit der Entwicklung und Fertigung von Zentrifugen und Bauteilen für die Anreicherungstechnologie. ETC gehört wie die Urenco Deutschland GmbH zur Urenco-Gruppe. Die Betriebsstätte in Jülich ist eng mit den Betrieben der Urenco-Gruppe in den Niederlanden und England verflochten.
 
Das Wirtschaftsministerium ist die atomrechtliche Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde über die Verwendung von Kernbrennstoffen (§ 9 AtG) bei der ETC in Jülich.